Blick von der Bungalowiese zum Schloss im Maerz

Unterstützte Kommunikation

Unter Unterstützter Kommunikation versteht man das Zusammenführen aller individuellen Kommunikationshilfen, welche die Verständigung nichtsprechender oder in der lautsprachlichen Kommunikation eingeschränkter Menschen im Alltag erleichtern. Ziel dieser Arbeit ist es, die Selbstständigkeit und die Selbsttätigkeit der Menschen so weit als möglich zu fördern, um ihnen eine weitest gehende Integration in die Gesellschaft zu ermöglichen. Dem zugrunde liegt die Tatsache, dass alle Menschen kommunizieren. Schwermehrfach behinderte Menschen sind jedoch häufig in ihrer Kommunikation stark eingeschränkt. Die Aufgabe der Lehrer ist es, unseren Schülern eine bestmögliche Kommunikation zu ermöglichen. Damit dies gelingt, gibt es vielfältige Möglichkeiten:

  • Der direkte Kontakt mit dem Schüler / Förderung der Kontakte zwischen den Schülern
  • Lesen der Signale und Zeichen, die unsere Schüler senden, diese verstärken, spiegeln und in eine kommunikative Situation verwandeln, z.B. Kopf schütteln für „nein“, Klopfen auf den Rollstuhltisch für „ich möchte etwas“, usw.
  • Einsatz von Bildern und Symbolen um Entscheidungen transparent zu machen
  • Herausfinden der Interessen der Schüler, z.B. Vorliebe für den Fön, Musik, Wasser, Sand.
  • Einsatz von Themen, die für Schüler relevant sind, z.B. beim Bericht vom Wochenende oder dem Übernehmen einer Rolle bei einem kleinen Theaterstück.
  • Förderung der Entscheidungsfähigkeit durch das zur Verfügung stellen einer Auswahl, z.B. zwei BiGMacks, Auswahl zwischen zwei Bildern, Symbolen
  • Einsatz von Tagebuch und Ich-Buch
  • Gestalten der Umwelt, z.B. durch das Anschalten der Musik
  • Einsatz von komplexeren Geräten wie GoTalk, SuperTalker oder dynamische Talker, die es dem Schüler ermöglichen viele verschiedene Aussagen zu treffen

Beispiel aus dem Alltag:

Anna, sehbehindert (StepbyStep als Tagebuch)

„Auf meinem StepbyStep hat die Mama wieder drauf gesprochen, dass wir sooo viel am Wochenende unternommen. DAS hätten die nie erraten, worüber ich mich so freue….“

Dialog zwischen Anna, sehbehindert und Thomas, sehbehindert (beide arbeiten mit einer Talkersoftware):

Anna: „Wie heißt dein Papa?“
Thomas: „David.“
Lehrer: „Das ist doch dein Bruder.“
Anna: „Wie heißt deine Mama?“
Thomas: „B…..“.

Beide freuen sich rießig.

Anna: „Ich esse gerne…“
Thomas sagt: „Chips“ und sucht das richtige Bild auf seinem Talker. Philipp, blind und Evelyn, blind (beide arbeiten mit StepbySteps):

Philipp: „Ich kann gut lachen“.
Evelyn: „Ich kann gut tanzen“.
Philipp: „Ich kann gut lachen“.
Evelyn: „Ich kann gut tanzen“.

Beide unterhalten sich auf ihre Art und Weise konzentriert und aufmerksam.

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