Von Freitag, den 22.07.2016 bis Montag, den 25.07.2016 fand das 17. Reiterwochenende statt. Wie in den vergangenen Jahren waren die Teilnehmer der Schloss-Schule in Gastfamilien untergebracht.
Freitag, 22.07.2016
Gegen 13.00 Uhr trafen wir uns am Taxitor, wo wir schon erwartet wurden. Mit zwei Autos fuhren wir zum Gemeindezentrum nach Leimen, wo unsere Gastkinder schon auf uns warteten. Nach einem erfrischenden Getränk und Brezeln ging es zum Birkenhof nach Dossenheim. Auch hier erwartete man uns schon. Wir machten eine Vorstellungsrunde, bekamen die Futter- und Sattelkammer gezeigt und gingen zu den Pferden auf die Weide. In Gruppen von zwei bis drei Kindern führten wir jeweils ein Pferd zum Stall, putzten es, kratzten die Hufe aus und legten eine Decke auf. Auf dem Reitplatz durften wir dann unsere ersten Runden drehen. Dabei lag der Schwerpunkt bei jedem woanders: Manche bezogen sich mehr auf Bahnfiguren, andere beschäftigten sich lieber mit Voltigierübungen. Am Ende haben wir noch kurz geredet, sind aber dann auch schnell los, da es anfing zu gewittern. Den restlichen Abend verbrachte jedes Schloss-Schul-Kind in seiner Gastfamilie.
Samstag, 23.07.2016
Um 10.00 Uhr morgens trafen wir uns alle auf dem Reiterhof. Dort wurden wir direkt aufgeteilt: Die eine Gruppe bastelte einen Schlüsselanhänger. Dafür filzten alle zwei kleine Kugeln und fädelten diese gemeinsam mit selbst ausgesuchten Perlen und Glöckchen auf einem Band auf. Die andere Gruppe machte einen Ausritt. Dafür wurden die Pferde zunächst geputzt und gesattelt. Während des Ausritts gab es zwei Wechsel. So saßen alle Kinder gleich lange im Sattel. Da natürlich alle reiten bzw. basteln wollten, wurde später getauscht. Gegen 12.00 Uhr war das Vormittagsprogramm beendet und es ging zum Mittagessen. Dort gab es heute Gemüseeintopf mit Brot und zum Nachtisch Bananenquark. Da die Pferde ja auch ihre Mittagspause brauchten, durften wir uns nun aussuchen, was wir machen wollten. Manche machten in der Reithalle Bewegungsspiele, andere bewunderten drei sieben Wochen alte Kätzchen. Diese waren zwar etwas schüchtern, aber ein Kater ließ sich streicheln. Er hatte ganz weiches Fell und spielte gern mit einem Strohhalm, den wir ihm hinhielten. Faszinierend waren auch die Spaßkämpfe, die sich die drei Geschwister untereinander lieferten. Wer Lust hatte, konnte später zur Radstrecke laufen. Es fand nämlich gerade ein Triathlon statt und deshalb war alles abgesperrt. Wir standen gemeinsam mit einem Mann des Technischen Hilfswerks vor der Absperrung und feuerten lautstark die vorbeifahrenden Triathleten an. Wir waren überrascht, wie schnell die teilweise unterwegs waren und dachten uns, dass es sicher auch etwas Besonderes ist, wenn plötzlich Leute mitten im Feld stehen und Stimmung machen. Wieder auf dem Hof machte jeder etwas anderes. Manche ritten an der Longe, während andere Tische und Bänke fürs Grillen aufbauten, in der Küche halfen, Karotten und Heu in die Pferdeboxen transportierten, Wasser auf der Weide und den Paddocks nachfüllten, den Stall fegten oder bei der Gestaltung des am Sonntag stattfindenden Gottesdienstes mitarbeiteten. Aber natürlich durfte jeder reiten, diesmal auch im Trab und Galopp. Zudem durften wir wieder Voltigierübungen machen. Gegen 17.30 Uhr wurde dann gegrillt. Alle Eltern der sehenden Kinder kamen dazu und brachten leckere Salate mit. So gab es eine große Auswahl an Essen und als wir fertig waren, gab es noch Stockbrot und Marshmallows, die wir ins Lagerfeuer hielten. Nun saß man noch gemütlich zusammen oder erfreute sich am „Abend der offenen Katzenbox“. Nachdem auch die Pferde in den Stall geführt und mit großzügigen Streicheleinheiten versorgt waren, fuhren wir gegen 20.45 Uhr mit unseren Gastfamilien „nach Hause“ zurück.
Sonntag, 24.07.2016
Als wir aufwachten, erwartete uns ungemütliche Überraschung: Es regnete so heftig, dass man die Dusche ins Freie verlegen hätte können. Bei einer Gastfamilie war sogar die Straße abgesperrt, weil das Wasser so hoch stand. Kein Wunder, dass der ökumenische Gottesdienst, der das Sommerfest im Dr.-Uller-Schirmer-Haus, dem Leimener Altenheim, einleiten und eigentlich draußen stattfinden sollte, nach drinnen verlegt wurde. Dies war der Gottesdienst, den manche von uns durch Fürbitten mitgestalteten. Bei den Liedern war es leider etwas schwierig, mitzusingen, da wir sie teilweise nicht kannten und wir blinden ja auch das Liedblatt nicht lesen konnten, aber wir fanden es schön, dass nochmal betont wurde, dass jeder Mensch akzeptiert werden soll, egal ob er eine Behinderung hat oder nicht und dass blinde trotz ihrer Einschränkung „normale“ Menschen sind, viele Sachen nur anders machen als sehende. Nach dem Gottesdienst warteten wir in einem gemütlichen Raum mit Sesseln und Sofas auf das Mittagessen und da es inzwischen aufgehört hatte zu regnen, konnten wir sogar draußen sitzen. Da ja, wie bereits erwähnt, in dem Heim Sommerfest war, gab es ganz verschiedene Sachen: Gegrilltes (Steaks und Würstchen) mit Brötchen oder Pommes, Kartoffel- und Wurstsalat sowie Kalbsbraten mit Gemüse und Spätzle. Nach dem Mittagessen ging es wieder nach Dossenheim, wo wir selbst entscheiden durften, was wir machen wollten. Schlussendlich ritten manche im Feld und andere an der Longe, eine kleine Gruppe besuchte nochmal die Katzen, wobei diese sehr müde waren und gar keine Lust zum Spielen hatten, man half dabei, Sägespäne in den Boxen zu verteilen, Wasser aufzufüllen und Pferdeäpfel einzusammeln – jeder half dort, wo er gebraucht wurde und gestaltete den Nachmittag dennoch nach seinen Interessen. Zum Schluss gab es eine Abschlussrunde und eine riesige Schüssel Gummibärchen. Danach ging es wieder in die Gastfamilien.
Montag, 25.07.2016
Heute ist nicht mehr viel passiert. Nach dem Frühstück wurden wir von unseren Gasteltern zu Karin, der Organisatorin, gebracht. Dort warteten wir, bis alle da waren. Die ersten kamen schon um 07.30 Uhr, die letzten kamen um kurz vor halb zehn. Wir redeten über alles m9gliche, was wir nach der Schule machen wollen, wie wir auf dem Handy schreiben, was es für barrierefreie Handyspiele gibt und vieles mehr. Als alle da waren, liefen wir mit unserem Gepäck nach draußen und kaum waren wir dort angekommen, kamen auch schon die Autos, die uns wieder zurück in die Schule fahren sollten. Es war eine schöne und aufregende Freizeit in netter Gemeinschaft, welche aber viel zu schnell vorbei war. Vielen Dank an alle, die das möglich gemacht haben – wir sind uns einig: Wenn es nächstes Jahr wieder so ein Wochenende gibt, machen wir alle wieder mit!