In diesem Jahr fand am Samstag, 4. Mai wieder das jährliche Frühlingsfamilienfest der Frühförderung statt. Zahlreich folgten die Eltern der Einladung, um mit ihren Kindern Geschichten in vielfältiger Weise zu hören und zu erleben. Nachdem alle Gäste in der Pausenhalle der Abteilung Geistige Entwicklung eingetroffen waren, begrüßte Frau Thallner-Kemm, Leiterin der Sonderpädagogischen Beratungsstelle sowie des Schulkindergartens, alle Familien aus nah und fern und führte kurz in die Thematik des heutigen Tages ein.
Mit dem Vorlesen einer Geschichte schenkt man einem Kind Zeit, Ruhe und Zuwendung. Die vorlesende Person nimmt sensibel die verbalen und nonverbalen Reaktionen des Kindes auf und es entsteht eine wertvolle Interaktion. Für die Sprachentwicklung ist der Einsatz von Bilderbüchern, Tastbilderbüchern und das Geschichten hören und erleben im vorschulischen Alter enorm wichtig.
Die unterschiedlichen Arten und Weisen, Bilderbücher und Geschichten Kindern mit Sehbeeinträchtigung oder Blindheit erlebbar zu machen, konnten die Eltern mit ihren Kindern in verschiedenen Räumen kennenlernen und direkt erproben. So gab es ein Klassenzimmer, in dem Bilderbücher durch kreative Adaptationen des Frühförderteams visuell zugänglicher gemacht wurden. Kernaspekte sind dabei z.B. Kontrast, Farbigkeit, Reduktion oder Beleuchtung. Zudem gab es zahlreiche Ideen, wie weitere Interaktionen über das eigentliche Vorlesen hinaus initiiert werden können.
Im benachbarten Raum lag der Schwerpunkt auf taktilen Bilderbüchern, die auch blinden Kindern den Zugang zu Schriftsprache und Geschichten in Büchern ermöglichen. In diesem Raum fanden die Eltern auch eine Ausstellung mit geeigneten Fördermaterialien, Spielen und Büchern.
Ein dritter Klassenraum war mit verschiedenen Medien der Unterstützten Kommunikation (UK) bestückt. Dort konnten die Kinder und Eltern ein Bilderbuch auf verschiedenen Geräten und in unterschiedlicher Komplexität erleben. Diese Medien sind vor allem für Kinder mit mehreren Förderbedarfen eine Möglichkeit, z.B. über das Drücken von Tasten, Geschichten und passende Geräusche oder Lieder zu hören. Dies ist eine wichtige Ergänzung zum Vorlesen, die den Kindern Eigenaktivität und Interaktion ermöglichen.
Für Kinder, die eine kleine Pause vom Trubel in den Stationsräumen benötigten, stand im Obergeschoss ein Ruheraum zur Verfügung, der zum Entspannen und zum zur Ruhe kommen einlud. Für bewegungsfreudige Frühförderkinder und Geschwisterkinder gab es auf dem Außengelände Gelegenheiten zum Austoben auf dem Trampolin oder mit verschiedenen Fahrzeugen.
Nach der intensiven Auseinandersetzung mit den Bilderbüchern und Geschichten, versammelten sich alle Familien und ihre Frühförder:innen wieder in der Pausenhalle, um sich am Mitbringbuffet mit süßen und salzigen Leckereien zu stärken. Auch in diesem Jahr konnte man wieder zahlreiche angeregte Gespräche zwischen den Familien beobachten, die die Gelegenheit zum Austausch intensiv nutzten. Zum Abschluss gab es für interessierte Eltern die Möglichkeit, den Schulkindergarten und das Internat zu besichtigen. Hierbei konnten vor Ort die Fragen der Eltern, sei es zum Übergang in einen Kindergarten oder auch in die Schule, beantwortet werden. Und so ging am Nachmittag wieder ein tolles, fröhliches und interessantes Familienfest zu Ende. Wir freuen uns auf das nächste Zusammentreffen!
(Lea Kaspar)