Am Samstag, den 6. Mai war es wieder soweit – das Team der Frühförderung läutete unter aktiver Beteiligung zahlreicher helfender Hände aus Kollegium und Internat den Frühling als Zeit der Begegnung ein. Unter dem Motto „Alles neu macht der Mai“ hatte das Team sämtliche von der Frühförderstelle betreuten Familien an die Schloss-Schule eingeladen, um sich kennenzulernen oder wieder zu begegnen und gemeinsam erfahrungsreiche Stunden zu verbringen. Hierfür war eine bewährte Mischung aus entspanntem Beisammensein bei Essen und Trinken und interessanten Angeboten in mehreren, aufwändig vorbereiteten Räumen gewählt worden.
Doch was war neu im Mai 2023? Einige Familien natürlich, die sich das erste Mal auf den Weg nach Ilvesheim gemacht hatten und neugierig die Eingangshalle des Schulgebäudes für den Bildungsbereich Geistige Entwicklung betraten. Dort wurden sämtliche Familien musikalisch und namentlich begrüßt. Es herrschte schon zu Beginn eine ebenso entspannte wie heitere Stimmung.
Neu waren auch die inhaltlichen Angebote, welche sich den fünf Sinneswahrnehmungen „Riechen“, „Schmecken“, „Hören“, „Tasten“ und „Sehen“ widmeten. Zu jeder Sinneswahrnehmung gab es einen Erfahrungsraum, in dem man auf Entdeckungstour gehen und ganz in die Welt des jeweiligen Sinnes, der eigenen Wahrnehmung, eintauchen konnte. Und so zogen die in diesem Jahr besonders zahlreich erschienenen Familien von Raum zu Raum und schnupperten an Blumen und Kräutern, ordneten unter Simulationsbrillen oder Augenbinden Gerüche einander zu, bereiteten Smoothies und Kräuterquark zu und verkosteten diese im Anschluss. Sie lauschten Frühlingsliedern, Vogelgezwitscher und Klangwiegen, ertasteten unterschiedliche Materialien, ordneten sie einander zu, gruben Schätze aus oder begutachteten taktile Bilderbücher. Nicht zuletzt entdeckten sie im Sehförderraum unter Schwarzlicht spannende Spielgeräte und Fördermaterialien oder spielten im Raum nebenan mit besonders für die Bedürfnisse sehbehinderter und blinder Kinder adaptierten Spielen, die zudem durch Realgegenstände ergänzt wurden, um Spielinhalte konkret erfahrbar und somit verständlich zu machen. In der Küche konnte neben der Nahrungszubereitung und Verkostung außerdem eine Präsentation von Materialien zum Thema „Lebenspraktische Fertigkeiten“ angeschaut werden, welche auf Wunsch vom Fachmann der Schule persönlich erläutert wurde. Und im Raum „Riechen“ gab es zusätzlich eine große Ausstellung an unterschiedlichen Spiel- und Fördermaterialien der Frühförderstelle zu begutachten.
„Alles neu macht der Mai“. Auch die Frühförderkinder, ihre Eltern und Geschwister erhielten an diesem 6. Mai die Gelegenheit, Neues auszuprobieren und zu erfahren. Vor allem aber gab es dieses Mal zahlreiche Möglichkeiten eigene Produkte herzustellen und als Erinnerungsstücke mit nach Hause zu nehmen. So konnte im Raum „Riechen“ ein eigenes Schälchen duftender Kresse gesät werden und der Bereich „Sehen“ bot Bastelmaterialien zur Erstellung eines kontrastreichen Maikäfers an. Im Musikraum, wo natürlich das Hören im Vordergrund stand, konnten zu den Liedern und Geräuschen passende Frühlingsbilder ausgemalt werden und im „Tastraum“ wurden Luftballons mit Wasserperlen oder mit Wasser und Glitter gefüllt und so gleichsam taktil wie visuell interessante „Quetschbälle“ hergestellt. Voller Tatendrang gingen die Besucher ans Werk und nutzten die Zeit in den jeweiligen Räumen intensiv. Dabei entstanden nicht selten angeregte Unterhaltungen und so manch informativer Austausch.
Voll bepackt mit neuen Errungenschaften begaben sich die Familien zur Mittagszeit wieder in die große Eingangshalle, wo ein reichhaltiges Angebot mitgebrachter Leckereien zum gemeinsamen Essen und gesprächigem Beisammensein einlud. Bei schönstem Frühlingswetter spielten einige Kinder vor dem Gebäude auf der Wiese, während die Erwachsenen oftmals in anregende Gespräche vertieft waren. Einige Familien entschieden sich aber auch, einen Teil der Mittagszeit für die Besichtigung des Schulkindergartens oder Internats zu nutzen. Sie erhielten dort einen individuellen Einblick in die jeweilige Einrichtung sowie ausreichend Zeit Fragen zu stellen und sich ein Bild von der Arbeit vor Ort zu machen.
Verständlicherweise war das ein oder andere Kind von den vielen intensiven Erfahrungen und neuen Eindrücken ermüdet und so traten einige Familien nach dem gemeinsamen Essen den Weg nach Hause an. Alle Verbliebenen trafen sich um 13:45 Uhr auf der Wiese, wo ein fröhlicher Abschlusskreis mit dem großen Fallschirm den gemeinsamen Frühlingstag entspannt zum Ausklingen brachte.
Die Leiterin der Frühförderstelle, Daniela Thallner-Kemm, hatte in ihren einleitenden Worten den Blick auf den „Wonnemonat“ Mai gerichtet – „Wonne“, ein Gefühl, welches bei den Familien zu wecken am heutigen Tag das angestrebte Ziel des Frühförderteams sein sollte. Am Ende blieb der Eindruck, dass eben dieses Gefühl neben Neugierde und Tatendrang in allen Räumen und Gesprächen zu spüren gewesen war.
Das Team der Frühförderung schaut daher zufrieden auf einen gelungenen Familientag zurück und bedankt sich herzlich bei allen Helfer*innen, sowohl den Festtag selbst als auch die Vor- und Nachbereitung betreffend. Unser Dank gilt außerdem selbstredend den Familien, die sich von Nah und Fern auf den Weg gemacht und einen Beitrag zum gemeinsamen Mittagsessen mitgebracht hatten. Wir freuen uns heute schon auf ein Wiedersehen.
(Vera Bergmann)