Blick von der Bungalowiese zum Schloss im Maerz

10 Jahre Kultur im Dunkeln – das Jubiläumsjahr im Überblick

„Kultur im Dunkeln“ ist eine Kulturreihe, die, wie der Name schon sagt, komplett im Dunkeln stattfindet. Hierbei gibt es jeden Monat von September bis März eine Veranstaltung, die sowohl die Künstlerinnen und Künstler, als auch die Zuhörer in eine fremde und dennoch aufregende Welt entführt. Die Gäste werden durch mehrere Vorhänge in einen stockdunklen und blindengerechten Raum geleitet und mittels einer Blindenführtechnik zur Theke, wo sie ein Getränk erwerben können, und/oder zu ihren Sitzplätzen gebracht. Bevor sie sich auf die aufregende Reise begeben, müssen alle Handys ausgemacht und alle Uhren eingesteckt werden, denn auch nur das kleinste Licht würde stören. Wir AG-ler entführen die Gäste zu einem Ausflug in die Welt der Blinden, in der es nichts zu sehen, aber dafür viel zu erleben gibt – eben mit den Ohren, mit der Stimme – und eigentlich mit dem ganzen Körper.

Nach einer Projektwoche im Jahr 2005, bei der Lehrer und Schüler der Schloss-Schule ein Dunkel-Café veranstalteten, wurde noch im selben Jahr eine Arbeitsgemeinschaft (AG) gegründet, deren Teilnehmer bis heute sehende Gäste ins Dunkle führen. Inzwischen sind zehn Jahre vergangen und wir durften tolle Abende erleben, von Konzerten und Theateraufführungen über Kunstkurse, Talentabende, Lesungen und Ausstellungen bis hin zu Überraschungsmenüs und Weinproben, das heißt auch zehn Jahre Wachstum, Spannung und Faszination. Es entwickelten sich Kooperationen mit Enjoy Jazz, dem Atlantiskino in Mannheim, der Alten Feuerwache Mannheim und dem SWR. Zu Beginn wagte man sich nur mit einem Schüler an den Start, mittlerweile sind über zehn Kinder und Jugendliche dabei. Ohne die Schüler wäre die AG heute nicht vorstell- und durchführbar. Im folgenden Jahr bestimmen wir sogar das Kulturevent für den November! In diesem Artikel wollen wir von unserem Jubiläumsjahr erzählen.

Den ersten Abend gestalteten Volker Götze und Ablaye Cissoko, die mit ihrer teils westafrikanischen, teils städtischen, modernen Musik im ganzen Raum wohltuende Ruhe einkehren ließen.

Mit Drama Light, einer Theatergruppe, die Improvisationstheater spielt, durften die Zuhörer selbst kreativ werden – und hatten dabei sehr großen Spaß. Dieser Abend regte alle zum Lachen und Herhorchen ein – nicht nur die sehenden Gäste …

Jutta Glaser begeisterte mit ihren schrägen Gitarrensounds und ihrer lauten, klaren, manchmal fast akrobatischen Stimme. Unglaublich, was man allein mit einer Gitarre alles für Geräusche erzeugen kann …

Bei Dominik Bähr ging es wieder rockiger zu. Die Musiker mit Gitarre, Klavier, Gesang und Schlagzeug improvisierten, zeigten Freude an der Musik und luden das Publikum zum Mitsingen ein.

Bei „Open Stage“ waren gleich sieben verschiedene Gruppen am Start: Von Tanja Wolf, die eine Geschichte vorlas, über die „Blind Snakes“, der Ilvesheimer Schulband, bis hin zum Minnegesang war alles vertreten – ein Abend, der begeisterte, rockte, zum Nachdenken anregte und als Extra-Highlight allein von den Schülern der AG „Kultur im Dunkeln“ moderiert wurde.

Beim Überraschungsmenü wurde geredet, gelacht und probiert. Die Küche hatte extra für die Besucher gekocht – auch dies war eines der zahlreichen Highlights dieses Jahres. Ein Abend voller Spannung und Geschmack.

Beim letzten Abend präsentierten Jan Plewka und Marco Schmeetje Musik von Rio Reiser und Simon and Garfunkel. Besonders dieser Abend lud alle noch einmal zum Mitsingen ein.

 

Am 07.05. folgte dann noch unser Abschlussausflug, bei dem wir einfach nochmal einen schönen Nachmittag als AG verbrachten. Wir fuhren gegen 15.00 Uhr los und gingen ins Technikmuseum nach Mannheim. Dort gibt es eine Ausstellung namens „Elementa“, die wir ausgiebig erkundeten. Hier gab es ein Hamsterrad, einen riesengroßen Heißluftballon, einen Tisch, wo man eine stabile Brücke bauen konnte und noch vieles mehr. Die Zeit ging viel zu schnell vorbei und wir wollten gerne noch länger da bleiben, als eine Frau über Lautsprecher mitteilte, dass das Museum in einer Viertelstunde schließen würde. Doch Gott sei Dank war der Tag ja noch nicht vorbei: Anschließend gingen wir nämlich Pizza essen und das war auch sehr schön. Wir redeten und lachten viel und fuhren dann gegen 19.00 Uhr fröhlich wieder zurück in die Schule – dieser Ausflug hat allen gut gefallen.

Es war ein wunderschönes, aufregendes und beeindruckendes Jahr – wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Saison!

(Kerstin Peters)

Skip to content