Am Dienstag, den 27. Oktober 2015, fuhren sechs blinde Schülerinnen und Schüler nach Frankfurt, um den Flugbegleitern der Fluggesellschaft Condor Tipps zum Umgang mit blinden und sehbehinderten Menschen zu geben.
Gegen 08.00 Uhr verließen wir die Schule und fuhren mit einem Schulbus nach Frankfurt. Dort angekommen, gingen wir als erstes zum Frankfurter Flughafen. Dabei fiel uns auf, dass auf den Straßen rund um den Airport unheimlich viele Taxen herumfuhren. Als erstes liefen wir durch die Eingangshalle, dann ging es weiter zur sogenannten „Skyline“, einem straßenbahnähnlichen Zubringer, die zwischen den beiden Terminals verkehrt. Wir beschlossen, eine Runde mit der Skyline zu fahren. Das war sehr interessant, man hört das Gefährt kaum, wenn man sich selber darin befindet, wenn sie an einem vorbeirauscht, aber umso mehr.
Anschließend war es Zeit, zum Gebäude der Firma Condor weiterzufahren. Dort wurden wir freundlich empfangen und wir machten eine kleine Vorbesprechung. Wir bekamen gesagt, was uns erwartet und was unsere „Aufgabe“ sein wird. So wurden wir schließlich in ein nachgebautes Flugzeug geführt, in dem sich insgesamt rund 40 „Passagiere“ von den neu ausgebildeten Flugbegleitern, die in diesem Zusammenhang auch ihre Prüfung ablegten, bedienen ließen. Unsere Aufgabe bestand, wie bereits in der Einleitung erwähnt, darin, den Flugbegleitern zu vermitteln, bei welchen Sachen ein Blinder Hilfe benötigt und was bei der Arbeit und im Umgang mit blinden und sehbehinderten Fluggästen zufriedenstellend ist bzw. noch verbessert oder erweitert werden kann.
Die erste Hürde entwickelte sich gleich nach dem „Einsteigen“: Das Anschnallen. Das ist nämlich kein normaler Gurt wie im Auto, sondern etwas anders. Zum Glück bemerkten die Flugbegleiter die Probleme und halfen uns großzügig.
Nach dem „Abflug“ gab es Getränke und einen kleinen Snack. Anschließend bekamen wir unser richtiges Essen: Reis mit Fleisch und Sauce, etwas Käse und Trauben, eine kleine Schale Reisnudelsalat, ein Stück Lachs, ein Brötchen und einige andere Dinge. Besonders daran war, dass alles extra verpackt war. Zunächst hatte man als Blinder keine Ahnung, was sich unter welcher Verpackung an welcher Stelle des Tablets befand, aber das Begleitpersonal erklärte alles so genau und mit so viel Ruhe und Geduld, dass man die Anordnung bald verstanden hatte. Etwas ganz besonderes stellte das Plastikflugzeug mit integriertem Salz- und Pfefferstreuer dar, welches wir als Andenken mitbrachten.
Nach dem Essen landeten wir an unserem „Zielflughafen“ Puntakana, einer Insel, die zur dominikanischen Republik gehört. Wir stiegen aus und verließen das „Flugzeug“.
Zum Schluss fand eine Abschlussbesprechung statt, bei der wir Lob und Kritik äußern und Unklarheiten beseitigen konnten. Zum Abschied bekam jeder ein kleines Geschenk: Ein Flugzeug zum selbst zusammenbauen, eine Condor-Kappe, zwei kleine Tüten Gummibärchen und ein Magnet-Herz.
Und danach war schon wieder Zeit zur Heimreise – es war ein interessanter Tag für alle Beteiligten.
(Kerstin Peters, Schülerin der Realschulklasse 8)