….was mag das wohl sein?
Die Klassen BSS a und b haben sich in diesem Schuljahr dem Thema „basales Theater“ verschrieben und nach einigen Einheiten zum Thema Theater im Allgemeinen (Applaus, Publikum, der Vorhang, hinterm Vorhang / vor dem Vorhang, Emotionen ausdrücken, uvm.) als erstes Projekt das Gedicht „Weihnachten“ von Joseph von Eichendorff ausgesucht. So wurde das Gedicht immer wieder von verschiedenen Personen vorgelesen. Es wurde ein Klick-Tool-Buch dazu erstellt, das die Schüler:innen mittels Taster eigenständig anschauen bzw. anhören können. Die einzelnen Strophen wurden genau analysiert und ihre Essenz herausgefiltert. Es wurden Orte gesucht, Beleuchtung und Verdunkelung erprobt, Accessoires herbeigeschafft und und und. So entstand Stück für Stück die Kulisse, die es ermöglicht, in dieses Gedicht einzutauchen, indem man die Szenen wie Schauspieler nachspielt und erlebt, in diesem Fall ganz ohne Publikum. So standen die Schüler:innen einsam auf dem leeren Marktplatz, haben sich von den festlich geschmückten Fenstern verzaubern lassen, das bunte Spielzeug bestaunt und sind, nachdem sie die funkelnden Sterne beschaut und befühlt haben, in die seifenblasenglänzende Welt hinaus gelaufen bzw. gerollt.
Nun wäre es ja aber schade, wenn die viele Mühe nur für uns BSS-ler gewesen wäre. So durften in der vorletzten Schulwoche vor Weihnachten auch die anderen Interessierten der Schulgemeinschaft vorbeikommen und sich in diese poetische Weihnachtswelt entführen lassen. Begrüßt wurden sie, natürlich mit viel Abstand an der freien Luft, von den BSS-lern höchstpersönlich.
„Nochmal!“ und „Voll cool!“ waren Reaktionen der jungen und alten Mitschüler:innen. Und das hat uns natürlich alle sehr gefreut und macht vor allem Lust auf mehr!
(Anja Majer)
Markt und Straßen stehn verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh’ ich durch die Gassen,
Alles sieht so festlich aus.
An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
Sind so wunderstill beglückt.
Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus in’s freie Feld,
Hehres Glänzen, heil’ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!
Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schneees Einsamkeit
Steigt’s wie wunderbares Singen –
O du gnadenreiche Zeit!
(Joseph von Eichendorff)