Zu einem besonderen Trainingslager trafen sich die zehn Jungen der Goalball-AG vergangenes Wochenende in Ilvesheim: Der Trainer der Deutschen Jugendnationalmannschaft kam, um bei einem Lehrgang die Jungs anzuschauen und zu sichten, ob Kandidaten für die Jugend-Nationalmannschaft dabei sind.
Freitags ging es dann auch schon gleich nach dem Mittagessen los: Nachdem die Betten im Kurshaus bezogen waren, wurde nach einer kurzen Kennenlernrunde und einem flotten Aufwärmprogramm losgelegt: Aufgeteilt in vier Mannschaften wurde ein kleines Turnier gespielt, bei dem erste Eindrücke gesammelt wurden. Nach dem gemeinsamen Abendessen wurde die Freizeit auf dem Gelände mit Tandem- und Kettcar-Fahren verbracht. Scheinbar waren die Spieler noch nicht ausgelastet und dementsprechend auch schwer ins Bett zu bekommen.
Am Samstag ging es früh um 9 Uhr mit Training los. Nach einer langen Aufwärmphase mit Übungen für das Gleichgewicht und die Kräftigung der Rumpfmuskulatur gab es eine intensive Wurf-Einheit: Mit kleinen Bällen wurde das richtige Schwingen geübt und die Arme kreisten nur so. Doch nicht nur das richtige Schwungholen ist beim Wurf wichtig, auch das Timing spielt eine entscheidende Rolle, und das war zu Beginn gar nicht so einfach: So flogen viele Bälle hoch durch die Halle, was im regulären Spiel wohl zu einem High-Ball und damit zu einem Strafwurf geführt hätte. Nach einer Mittagspause mit Lunch wurde dann am Timing gefeilt, außerdem wurde die Schrittfolge für den Drehwurf gezeigt. Im Abschlussspiel konnte man dann auch schon deutlich bessere Würfe als am Vorabend sehen: Die Kraft kam nicht nur aus den Armen, zusehends versuchte der ein oder anderen den Drehwurf. Nach dem Sportlerabendessen – viele Spaghetti – wurde noch gemeinsam gekegelt. Vom intensiven Training doch etwas ausgelaugt, ging es aber früh ins Bett.
Doch der Schlaf war dank Zeitumstellung kurz und der Vortag noch deutlich in den Knochen. Bei einigen machte sich auch schon der Muskelkater breit und so war das Abschlusstraining eher eine ruhige Angelegenheit. Ganz so lässig war der Inhalt des Trainings aber nicht: um die Konzentrationsfähigkeit der Spieler zu steigern, wurden während des Spiels Begriffe genannt. Wurde nun ein Treffer erzielt, mussten zunächst alle Begriffe in der richtigen Reihenfolge wiederholt werden, damit der Treffer zählt. Nachdem dann auch geklärt wurde, wo Buxtehude nun denn liegt und ob es wirklich eine Rollmopsrollmaschine gibt, wurde gemeinsam die Halle aufgeräumt. Erledigt von über 10 Stunden Goalball-Training, die nicht nur den Körper, sondern auch die Konzentration forderten, fuhren alle ins verdiente Wochenende!
(Jessica Bahr)