Von Freitag, den 01.07.2016 bis Samstag, den 02.07.2016, stand unser
Tandemwochenende an.
Zunächst brachten wir unsere Sachen ins Kurshaus, dann ging es direkt
zum Fahrradschuppen. Dort mussten die sieben Tandems erstmal richtig
eingestellt werden, bevor wir losfahren konnten.
Die Tour führte uns zunächst über die Felder und durch den Käfertaler
Wald, wo wir eine Gruppe Wildschweine in einem Wildgehege beobachten
konnten. Im Anschluss fuhren wir durch Lampertheim hindurch und
schließlich über eine Brücke nach Worms.
Dort angekommen, gab es zuerst ein Eis zur Erfrischung, dann
besichtigten wir den Wormser Dom. Dabei bekamen wir einen Auszug aus
der Nibelungen-Geschichte erzählt, erfuhren viel Wissenswertes über
den Dom und durften einiges anfassen. Es gab sogar ein Relief-Modell
mit Blindenschrift!
Nun war es an der Zeit, zurückzufahren, und da wurde es richtig
interessant: Nachdem wir eine lange Zeit am Rhein entlang gefahren
sind, fuhren wir nun in der Nähe von Frankenthal über eine Brücke nach
Baden-Württemberg zurück – auf der Autobahn! Das hört sich jetzt
vielleicht verrückt an, aber es gibt tatsächlich Stellen, an denen das
geht. Also platzierten wir die Tandems in einer Fahrrille und schoben
sie so auf die Brücke hinauf. Oben angekommen, fuhren wir auf einem
schmalen Weg auf der Autobahn entlang. Zur einen Seite fuhren die
Autos in die gleiche Richtung wie wir, zur anderen Seite in die
entgegengesetzte Richtung. Um die „Fahrradbahn“ am Ende zu verlassen,
mussten wir die Räder wieder in den Fahrrillen hinunterschieben.
Es ging gleich weiter zur nächsten „Station“: Nach einer kurzen Fahrt
kamen wir an eine Fähre. Die war über 100 Jahre alt, komplett aus
Holz, ziemlich klein und klapperte die ganze Zeit. Da ist es fast
schon ein Wunder, dass sie einen Elektromotor hatte …
Nachdem wir also langsam, aber sicher von den Friesenheimer Inseln
aufs „Festland“ fuhren, ging es durch die Mannheimer Innenstadt – die
für ein Tandem und dessen Besatzung leider mit einem Sturz endete,
weil sich die Räder in einer Schiene verhakt hatten. Also mussten wir
erst das Fahrzeug wieder herrichten und sicherstellen, dass mit den
Fahrern alles in Ordnung war, bevor wir weiterfahren konnten.
Jetzt war es war gar nicht mehr so weit bis Ilvesheim. Der Weg am
Neckar entlang bis Seckenheim und durch Seckenheim hindurch gestaltete
sich recht einfach und war schnell geschafft.
Nachdem wir die Tandems wieder in den Schuppen gestellt hatten, ging
es ins Kurshaus, wo wir unsere Betten bezogen und Pizza bestellten.
Obwohl es schon gegen 22.00 Uhr war, war es noch angenehm warm
draußen, sodass wir auf der Terrasse unseres Speisesaals aßen. Wir
saßen noch ziemlich lange zusammen und unterhielten uns, bevor wir ins
Bett gingen.
Am nächsten Morgen zogen wir die Betten wieder ab, richteten alles
fürs Rad, frühstückten und machten uns auf den Weg zum Schuppen.
Allerdings wurde die Tour nicht so wie geplant, denn kaum hatten wir
das Kurshaus verlassen, fing es an zu regnen. Zunächst ließen wir uns
davon nicht beeinflussen und schwangen uns auf die Tandems, aber es
war schon etwas eklig. Der Schlamm spritzte hinten am Rad hoch, es
waren überall Pfützen und es regnete immer weiter. Zwischendrin kam
dann auch noch Wind, und durch den abkühlenden Effekt des Regens war
es deutlich kälter als am Vortag. Wir fuhren durch Seckenheim und an
der Bahnstrecke entlang bis Heidelberg, aber als wir dort ankamen,
kehrten wir dann doch um. So machte das ja auch keinen Spaß. Dem
entsprechend wurde es eine sehr kurze und nasse Fahrt, und als wir
zurück in der Schule waren, waren alle von oben bis unten nass und
dreckig. Schade um die Tour, aber wenigstens kamen wir so schnell
wieder ins Trockene. Um den restlichen Tag noch interessant zu
gestalten, beschlossen wir, ins Schulschwimmbad zu gehen. Duschen
mussten wir ja sowieso und durch die Wärme in der Schwimmhalle konnten
unsere nassen Sachen auch gut trocknen. Das Beste war zwar noch, dass
es, kaum waren wir zurück, wieder mit dem Regnen aufhörte, aber das
hätte ja so nass und dreckig auch keinen Sinn gemacht, nochmal
loszufahren – wahrscheinlich ist es auch nur den restlichen Tag
trocken geblieben, weil wir nicht mehr unterwegs waren …
Aber ein Gang ins Schulschwimmbad war ja auch keine schlechte Idee und
so liefen wir, teilweise barfüßig, teilweise mit Schuhen, rüber,
legten unsere nassen Sachen in die Schwimmhalle – und dann ging es ab
ins Wasser! Das war lustig! Mal standen wir einfach nur am Rand und
redeten oder lagen auf einer Schwimmmatte, dann jagten und
attackierten wir uns wieder gegenseitig und drückten den anderen unter
Wasser.
Als alle wieder saubere Klamotten anhatten, reinigten wir die Tandems
und räumten noch ein bisschen auf, während alle nach und nach von
ihren Eltern abgeholt wurden.
Es waren zwei erlebnisreiche Tage, die, obwohl die Tour am Samstag
buchstäblich ins Wasser fiel, nicht hätten schöner sein können.
(Kerstin Peters)