Vom 08.05. bis zum 10.05.2015 fand unser Triathlonwochenende statt, das wie bereits im letzten Jahr wieder mit den Leuten des Heart Racer Teams veranstaltet wurde.
Am Freitag blieben wir Teilnehmer aus Ilvesheim alle in der Schule. Wir übernachteten im Kurshaus und so richteten wir als erstes unsere Zimmer ein und bezogen die Betten. Anschließend fuhren wir Tandem und unterhielten uns. Zum Abendessen gingen wir zu einem Lehrer in den Garten und grillten dort. Am Anfang lagen wir ganz gemütlich in Hängematten und Liegestühlen rum und chillten. Später sprangen wir Trampolin, spielten mit dem kleinen Sohn oder befanden uns am Esstisch. Zum Schluss machten wir noch ein Lagerfeuer und grillten Marshmallows.
Als wir wieder zurück waren, tobten wir uns noch ein wenig auf unserem schuleigenen Trampolin aus, filmten uns gegenseitig und brachten uns einander Kunststücke bei. Bis wir ins Bett mussten, lümmelten wir gemütlich auf der Couch, tranken Cola, aßen Salzbrezeln und Cracker, unterhielten uns oder waren am Handy. Gegen 22.30 Uhr kehrte dann langsam Ruhe ein.
Am nächsten Morgen kamen dann noch ein paar andere Schüler dazu, die entweder andere Blinden- oder Sehbehindertenschulen besuchen oder in einer Regelschule integriert beschult werden. Außerdem kamen zwei Trainer, Katja und Thomas, des HeartRacer Teams, eines Triathlonvereins. Bereits um zehn Uhr begann das Schwimmtraining – und das war gar nicht so locker, wie man sich das jetzt vielleicht vorstellt: Da wurde die Technik verbessert, gekrault, getaucht, geglitten, gestrampelt, gespritzt und geblubbert – und am Ende gab es noch ein lustiges Fangenspiel.
Nach dem Mittagessen und der Mittagspause ging es gegen 14.00 Uhr weiter mit dem Lauf- und Radfahrtraining. Hierbei machten wir uns erst mit ein paar Dehnübungen warm, bevor wir uns in zwei Gruppen aufteilten: Die eine Gruppe machte auf dem Schulgelände einen Staffellauf, die andere Gruppe machte in den Feldern eine Radtour. Später wurde dann natürlich gewechselt.
Das Laufen war sehr anstrengend. Auch hier wurde an der Technik gefeilt, es wurden Übungen gemacht wie z.B. die Knie ganz weit hochziehen oder sich mit den Füßen beim Rennen in den Hintern treten, und dann machten wir, wie schon erwähnt, einen Staffellauf.
Das Radfahren war zwar entspannter, aber dafür deutlich frischer. Mit recht hoher Geschwindigkeit und ordentlichem Gegenwind fuhren wir mit den Tandems über die Felder. Dabei wurden wir von Guides, sehenden Sportlern, die ehrenamtlich und freiwillig zum Training gekommen waren, begleitet. Die saßen dann vorne und liehen uns ihre Augen, lenkten und gaben die Richtung vor.
Als wir alle erschöpft, aber zufrieden, wieder aufeinandertrafen, gab es noch eine Theorieeinheit. Wir bekamen erklärt, welche Regeln bei einem Wettkampf gelten, was man alles mitbringen sollte und was vor dem Start alles noch erledigt werden muss (Wechselzone einrichten, Startnummer anziehen, zur Vorbesprechung gehen usw.). Katja hat uns auch etwas über gesunde Ernährung und regelmäßiges und konsequentes Training erzählt.
Nach einem leckeren Abendessen (Spaghetti Bolognese) gingen wir wieder Trampolin springen und diesmal war es noch viel lustiger als am Freitag, da wir durch die Schüler von außerhalb noch viel mehr Leute waren und teilweise ziemlich wilde Sprünge gemacht haben.
Am Sonntag hatten wir dann nochmal Schwimmstunde. Anschließend übten wir die sogenannte „vierte Disziplin“, wie Katja es so schön ausdrückte: Das Wechseltraining. Wir richteten die Wechselzone ein, übten, aus der Schwimmhalle zu rennen, unsere Schuhe anzuziehen, den Helm aufzusetzen, die Startnummer anzuziehen, das Fahrrad bis zu einer bestimmten Linie vorzuschieben, aufzusteigen und direkt loszustrampeln. Nach dem Fahren musste man wieder vor der Linie absteigen, das Rad zurückschieben, den Helm absetzen, die Startnummer umdrehen (beim Rad fahren ist sie auf dem Rücken, beim Laufen vorne) und dann ging es ab auf die Laufbahn.
Und ganz zum Schluss fand noch ein Minitriathlon statt. Dabei wurden alle Disziplinen, also Schwimmen, Radfahren und Laufen (und natürlich das Wechseln), einmal so durchgemacht, wie es auch beim Wettkampf dann sein wird. Dies war für viele etwas Neues, aber manche kannten den Ablauf auch schon. Die Bestzeit beim Minitriathlon (100 Meter schwimmen, sechs Kilometer Rad fahren und ca. 1,5 Kilometer laufen) lag bei 19 Minuten und 20 Sekunden!
Und damit war das Wochenende leider auch schon wieder rum. Vielen Dank an Katja, Thomas und an alle Guides, die uns so gut trainiert haben – nächstes Jahr sind wir wieder dabei!
(Kerstin Peters)