Blick von der Bungalowiese zum Schloss im Maerz

Goalball-Mannschaft verpasst den Einzug in die Bundesliga

Nachdem im Frühjahr 2016 die Schulmannschaft bei „Jugend trainiert für Paralympics“ im Goalball den zweiten Platz erreichte, gründete die Schloss-Schule in Kooperation mit der Spvgg Ilvesheim eine Vereinsmannschaft. Gemeinsam wollte man versuchen, den Einzug in die Goalball-Bundesliga für die Saison 2017 zu bewältigen.

So fuhr die Mannschaft, bestehend aus Schülern, ehemaligen Schülern und Kollegen, am 26.11. nach Marburg für das Qualifikationsturnier. Nachdem jährlich nur 8 Mannschaften die Deutsche Meisterschaft im Ligabetrieb ausspielen dürfen, wollte man versuchen, einen der Startplätze zu erspielen. Beim Qualifikationsturnier bedeutete das für unsere Goalballer, mindestens Dritter von Fünf zu werden. Diese Herausforderung war groß, denn unser Team hatte aufgrund der Neugründung lediglich achtmal gemeinsam trainieren können.

Dabei stand man gleich im ersten Spiel nicht nur mit erprobten Bundesliga-Spielern im Duell, nein, die Mannschaft bestand sogar aus lauter Nationalspielerinnen. Um die Spielerinnen besser auf die anstehende WM vorzubereiten, wollen sie gemeinsam als Marburg 2 in der Bundesliga Spielpraxis sammeln. Die erfahrenen Spielerinnen taten sich zunächst schwer gegen unsere konzentrierte Defense, doch dann konnten sie durch einen starken Dopserwurf unsere Abwehr überwinden und in Führung gehen. Diese Führung konnten sie bis zur Halbzeit ausbauen und so ging man mit einem 5:1 Rückstand in die Halbzeit. In der zweiten Halbzeit fanden die Ilvesheimer etwas besser ins Spiel: ein Strafwurf gegen Marburg 2 wegen eines Wechselfehlers konnte von Nico Gamber genutzt werden. Die Marburger 2 fanden immer weniger Lücken in der Defense und wurden selbst etwas durchlässiger. Allerdings konnte der Rückstand nicht aufgeholt werden und so verlor man das erste Spiel mit 4:7.

Im nächsten Spiel ging es mit St. Pauli gegen ein ehemaliges Bundesliga-Team, das letzte Saison nur knapp die Qualifikation verpasste. Die Mannschaft um die ehemalige Nationalspielerin Hülya Welkert tat sich sehr schwer mit den jungen Ilvesheimern und lagen zunächst in der ersten Halbzeit zeitweise mit einem Tor zurück. Allerdings überlistete der starke Außenspieler der Hamburger immer wieder die Ilvesheimer Abwehr, der es das ganze Spiel nicht gelang, sich auf seine starken Bouncerwürfe einzustellen. Hinzu kam, dass sich die Hamburger immer besser auf die Würfe der Ilvesheimer Offense einstellen konnten. Mit der starken Abwehr und den guten Würfen der Außenspieler gewannen die Hamburger schließlich mit 14:7 gegen die Mannschaft aus Ilvesheim.

Im dritten Spiel des Tages standen die Goalballer aus Ilvesheim einem Urgestein des Deutschen Goalballsports gegenüber: Königs Wusterhausen spielt seit Anbeginn der Gründung in der Bundesliga. Schon aus den Spielen davor war zu erkennen, dass die Defense der Mannschaft aus Brandenburg kaum Lücken hat. Aber auch die Defense der Ilvesheimer hielt stark dagegen. Lediglich einen individuellen Fehler in der Abwehrhaltung gab es, ein Strafstoß gegen Wusterhausen konnte nicht genutzt werden und so ging man mit einem 1:0 Rückstand in die Halbzeit. In der zweiten Halbzeit wechselte Wusterhausen den bis dahin geschonten Nationalspieler Stefan Hawranke ein. Die Defense der Brandenburger war für die Ilvesheimer Offense damit unüberwindbar. Die Konzentration der eigenen Defense ließ mit zunehmender Spieldauer zusehends nach und so trennte man sich mit einem starken Abwehrkampf mit 0:5 gegen Königs Wusterhausen.

Im letzten Spiel des Tages stand man mit Leipzig einem ebenso jungen und neuem Team gegenüber. Die Leipziger hatten bis dahin jedes Spiel mit Spielabbruch verloren und hatten noch deutlich mehr Körner im Tank als die Ilvesheimer, die jedes Spiel über die volle Spieldauer gegangen sind. In einer spannenden ersten Halbzeit gelang es Ilvesheim zunächst mit starken Würfen in Führung zu gehen. Doch vor allem in der zweiten Halbzeit ließen die Kräfte und Konzentration in der Ilvesheimer Defense immer stärker nach und die Sachsen konnten mit starken Würfen mit 5 Toren Abstand in Führung gehen. Doch die Ilvesheimer ließen nicht nach. Nach taktischen Umstellung gelang es den Ilvesheimern mit einem letzten Kraftakt und einer starken Teamleistung den 8:12 Rückstand in den letzten drei Minuten auf ein 11:12 zu korrigieren. Bei nur noch 11 Sekunden Spielzeit gab es ein Official Time Out. Daniel Arendar konnte sich auf seinen letzten Wurf gut konzentrieren und es gelang der 12:12 Ausgleichs-Treffer. Der Gegenangriff der Sachsen wurde von Atilla Azgin abgewehrt, sodass man nach einem packenden Spiel einen Punkt mitnehmen konnte!

Aufgrund des deutlich besseren Torverhältnisses war man in der Abschlusstabelle damit vor Leipzig. Allerdings konnte man keines der drei erfahrenen Teams schlagen, auch wenn alle die starken Leistungen in der Defense lobten.

Die Ilvesheimer konnten in ihrem ersten Turnier viele Erfahrungen und vor allem Spielpraxis sammeln und bekamen viele Tipps, Trainingsanreize und Unterstützung für die Vorbereitung auf das nächste Turnier zugesagt! Diese nehmen wir gerne an und werden fleißig trainieren, um nächstes Jahr vielleicht den Sprung in die Bundesliga zu meistern.

(Jessica Bahr)

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