Am Freitag, den 02.06.2017, blieben neun Schülerinnen und Schüler noch eine weitere Nacht in der Schule, um an zwei Tandem-Ausflügen teilzunehmen.
Freitag, 02.06.2017:
Nach einem normalen Schultag bin ich mit acht anderen Schülerinnen und Schülern mitsamt dem Gepäck für die sich anschließenden Pfingstferien ins Kurshaus gekommen und habe dort mein Zimmer bezogen. Gegen 14.00 Uhr ging es dann los. Wir waren verteilt auf sieben Tandems mit fünf Begleitfahrerinnen und Begleitfahrern, die zwei übrigen Tandems wurden von jeweils zwei sehenden Schülern gefahren. Wir fuhren zuerst über die Felder nach Vogelstang, bevor wir in den Käfertaler Wald fuhren. Am Karlstern, einem bekannten Punkt im Käfertaler Wald, wo sich auch einige Wildtiergehege befinden, bogen wir rechts ab. Auf einer Autobahnbrücke legten wir eine Trinkpause ein. Danach ging es über Viernheim weiter bis nach Weinheim an den Waidsee, wo es eine schöne Wiese gibt. Ursprünglich wollte eine kleine Gruppe dort auf eine Burg, während sich die anderen auf der Wiese ausruhten, doch irgendwie hatte keiner so wirklich Lust auf die zusätzliche Tour und so ruhten wir alle gemeinsam aus, tranken etwas, aßen eine Kleinigkeit und unterhielten uns. Auf dem Rückweg fuhren wir diesmal über Heddesheim, wo wir noch Eis essen gingen. Danach ging es über die Felder zurück zur Schule, die wir gegen 18.00 Uhr erreichten. Nachdem alle, die duschen wollten, geduscht hatten, bestellten wir Pizza. Da so schönes Wetter war, aßen wir draußen. Es war angenehm warm und die Pizza schmeckte auch sehr gut. Anschließend verbrachten wir die Zeit mit verschiedenen Aktivitäten: Unser Abteilungsleiter, der zum Pizzaessen zu Besuch kam, brachte seinen Hund mit, mit dem sich manche beschäftigten. Der Hund liebte es, mit Stöckchen zu spielen und zu jagen und so warfen wir immer wieder Stöckchen, wobei das teilweise etwas schwierig war, da er die Stöckchen manchmal nicht mehr hergeben wollte. Doch gerade, als es dann später wurde, ließ er sich auch einfach nur streicheln. Andere fuhren mit Kettcars übers Schulgelände. Das war ziemlich turbulent. Vor allem die Fahrt über die Brücke, die über eine Straße führt und das Alt-Gelände (der Bereich der Schlossabteilung) mit dem Neu-Gelände (dem Bereich der Mehrfachbehinderten) verbindet, war sehr lustig, denn da ging es dann so richtig schnell abwärts. Manche saßen auch einfach nur zusammen auf der Wiese oder am Tisch und unterhielten sich. Und manche hatten sogar das Glück, einen echten, zusammengerollten Igel anzufassen. Das war wirklich eine sehr spannende Sache. Schließlich kann man einen lebendigen Igel normalerweise nicht einfach so anfassen. Aber dieser Igel, der gerade die vom Kirschbaum heruntergefallenen Kirschen fraß, war so ängstlich, dass er sich nicht mehr bewegte und wir ihn problemlos berühren konnten. Mir fiel auf, dass die Stacheln gar nicht so spitz sind, wie alle immer sagen. Da finde ich gebastelte Igel mit Zahnstocher-Stacheln schlimmer. Dennoch waren wir froh, als das Tier sich kurz darauf wieder im Gebüsch versteckte. Die Zeit verging so schnell, dass es schier plötzlich 23.00 Uhr war. Nach und nach gingen wir zurück ins Kurshaus, machten uns bettfertig und zogen uns in unsere Zimmer zurück.
Der Tag war schön, aber auch anstrengend. Es ist sehr viel passiert und so bin ich persönlich ziemlich müde. Hoffentlich wird der morgige Tag genauso schön.
Samstag, 03.06.2017:
Heute standen wir gegen 07.30 Uhr auf, zogen unsere Betten ab, frühstückten und packten unsere Sachen zusammen. Um 10.00 Uhr ging es dann wieder auf die Tandems. Diesmal fuhren wir nach Heidelberg. Dort fuhren wir zunächst durch die Altstadt, bevor wir uns in zwei Gruppen aufteilten. Die eine Gruppe fuhr mit den Tandems bis zur Molkenkur (das ist zwischen dem Schloss und dem Gipfel des Königsstuhls), die anderen stiegen die 313 Stufen bis zum Schloss hinauf und machten im Schlosspark Pause, bis die anderen wieder zurückkamen. Gerade die Personen, die mit dem Tandem gefahren sind, mussten an ihre Grenzen gehen, aber auch die Läufer hatten viel Spaß. Als alle wieder beisammen waren und etwas gegessen und getrunken hatten, beschlossen wir, zurück zur Schule zu fahren. Die Radfahrer fuhren mit den Rädern hinunter, die Treppenläufer nahmen wieder die Treppe. Es war im Wetterbericht Gewitter vorhergesagt und es grummelte auch leise, und so gaben wir ziemlich Gas, um noch vor dem großen Unwetter in die Schule zu kommen. Je näher wir Ilvesheim kamen, desto dunkler wurde der Himmel und wir hatten echt Sorge, ob wir es rechtzeitig schaffen würden, aber glücklicherweise verzog sich die Wolkenwand irgendwann und wir blieben, abgesehen von vereinzelten Tropfen, trocken. Wir waren so schnell, dass wir die Schule fast eine Stunde früher als geplant erreichten. So hatten wir genug Zeit, zu duschen und die restlichen Sachen einzupacken und aufzuräumen. Manche Eltern holten ihre Kinder ab, die Mehrheit fuhr aber selbstständig nach Hause. Auf dem Weg zum Bahnhof gingen alle, die noch da waren, gemütlich Eis essen und stiegen anschließend in die Züge.
Wie letztes Jahr war das Tandemwochenende auch dieses Jahr wieder sehr aufregend. Ich denke, dass ich allen aus der Seele spreche, wenn ich sage, dass wir wieder mitmachen, wenn es so ein Angebot nochmal gibt.
(Kerstin Peters, Schülerin der 9. Klasse)